Blumenwiese
Die Aktion "Blühender Naturpark" wurde am Ortseingang von Unzhurst unter der Ägide von Seybold mit Viertklässlern durchgeführt, die zu diesem Zweck im Unterricht „Saatkugeln“ hergestellt haben. Sie wissen ihr Engagement in den ökologischen Kontext zu setzen: Sie sprechen vom Obstanbau, von der Bedeutung großer Bienenvölker und von Vögeln, die profitieren, wenn mehr Insekten unterwegs sind. Insgesamt, informiert Seybold, seien nun auf der Gemarkung Ottersweier auf sieben Flächen Blumensamen gesät worden. „Ohne das Projekt wären es etwas weniger gewesen.“ Am Ende drückt er den Kindern ein Päckchen Blumensamen in die Hand, um sie daheim auszusäen. Und auf die Frage, ob ihnen die Aktion Spaß gemacht habe, erfolgt spontan ein lang gezogenes „Jaaa“.
Die Aktion zählt zum Projekt „Blühender Naturpark“: Es wurde vom Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord in Kooperation mit dem Landesverband Badischer Imker entwickelt und startete 2016. „Zusammen mit lokalen Akteuren werden unter dem Motto ‚Jetzt wird’s bunt‘ Flächen mit Wildblumensamen eingesät“, erläutert Probst. Ziel sei die Schaffung von Lebensräumen für Insekten und Pflanzen; willkommener Nebeneffekt der ökologischen Aufwertung sei eine optische Verschönerung. „Unsere Kulturlandschaft lebt von landschaftlicher Vielfalt.“ Und: „Durch das aktive Mitwirken von Kindern, die ein Stück weit Verantwortung für die Flächen übernehmen, sensibilisieren wir sie für die Natur, die sie umgibt.“ Den Ablauf skizziert er wie folgt: „Wir fahren in die Kommunen, die sich auf unseren Projektaufruf hin gemeldet haben, und begutachten die Flächen, die dort infrage kommen. Je nach Standort entscheiden wir uns für eine bestimmte heimische Gras- und Blütenmischung.“ Aufgabe der Gemeinde sei es, die Fläche für die Aussaat zu präparieren, zum Beispiel den Boden umzugraben, zu fräsen und von Unkräutern zu befreien. „Um die Nachhaltigkeit zu gewährleisten, muss die Kommune natürlich auch weiterhin die Pflege übernehmen – meist unterstützt von den kleinen Blumenpaten.“ Inzwischen gebe es übrigens auch „ältere“ Paten: „Wir konnten sogar schon Firmen für unser Projekt gewinnen. Das macht Sinn, finden sich doch gerade in Industriegebieten häufig brachliegende Flächen.“ Auch Vereine oder Flüchtlinge hätten bereits mitgewirkt. „Es ist wichtig, dass es ein Netz blühender Flächen gibt, denn der Flugradius der Bienen ist begrenzt.“
Bericht von K. König