Grundschule Unzhurst

Wir gemeinsam, sicher und gesund

Mundart in Klasse 4

 

„Verstehn ihr mich un gäht´s eich gued?“, begrüßte die Mundart-Autorin Margot Müller aus Offenburg die Kinder der vierten Klasse in Unzhurst. Sie war an diesem Morgen ins Klassenzimmer gekommen, um den Jungen und Mädchen den alemannischen Sprachgebrauch näherzubringen.
Die  Kinder ließen sich begeistert auf die Geschichte „Ä Nilpferd-Maideli suecht s Widde!“ von Margot Müller ein und lauschten gespannt den Abenteuern von Paula, einem Nilpferdmädchen, das in einem Zoo lebt. Hier wird Paula von allen wegen ihres Aussehens gehänselt und ist todunglücklich. Sie sehnt sich nach Freiheit und eines Tages macht sie sich auf nach Afrika, um ihre Verwandten zu suchen.
Verständnisprobleme hatten die Kinder mit der im Dialekt verfassten Geschichte keine, weil Margot Müller die Handlung mit selbst gezeichneten und gemalten Bildern untermauerte.
Auch beim „Molli - Bolli, Katzenrap“ machten die Kinder mit Freude mit und spendeten großen Applaus.
Zur Erinnerung an diesen abwechslungsreichen Vormittag überreichte Margot Müller der Klasse ein Wimmelbuch „Meine ersten tausend Wörter auf Alemannisch“ und ein Liederbuch für Kinder „Sing emol!“ mit alemannischen Kinderliedern.
Doch auch die Viertklässler und Viertklässlerinnen hatten sich etwas Besonderes ausgedacht: „Badisch kinne Si gued, des hämma grad ghärt. Aber kinne Si au Schwäbisch?“, fragte ein Mädchen die Referentin. Einige Begriffe, wie „Bräschtling“, „Endeglemmer“ und „Grumbeere“ konnte Margot Müller in ihre Heimatsprache übersetzen.  Bei dem Wort „Gsälz“ mussten die Kinder allerdings erklären, dass es sich hierbei um „Schlecksel“, also Marmelade, handelt. Als kleines Geschenk überreichten sie der Besucherin ein „Badisch-Schwäbisches-Memory“, das sie zuvor mit ihrer Lehrerin Tanja Blaich im Unterricht erstellt hatten. Dieses Memory mit einer kurzen Videoaufzeichnung reichte die Klasse auch beim diesjährigen Mundartwettbewerb für Schulen „Naseweis und wunderfitzig“ als Wettbewerbsbeitrag ein. Dahinter verbirgt sich der Arbeitskreis Mundart-in-der-Schule, ein gemeinsames Projekt der alemannischen Muettersproch-Gsellschaft und dem Verein schwäbische Mund.art e.V..
Wettbewerbe und Besuche von Mundartkünstlern an Schulen werden vom Arbeitskreis „Mundart in der Schule“ organisiert und durchgeführt. Der Arbeitskreis setzt sich als Ziel, die baden-württembergischen Mundarten in Schulen zu bringen und zu fördern.